Online-Workshop mit Robel Afeworki Abay
Wenngleich das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) Diskriminierungen u.a. aufgrund von Beeinträchtigungen verbietet, gibt es jedoch keine grundsätzlichen Verpflichtungen gegenüber privaten Unternehmen, den Zugang zu Dienstleistungen und Gütern barrierefrei zu gestalten. Für viele in Deutschland lebende und von Rassismus betroffen Menschen (BIPOC) gehört die Auseinandersetzung mit intersektionalen Diskriminierungen zum Alltag. Das Spektrum der Diskriminierungserfahrungen reicht von rassistischen und sexistischen Kommentaren, Beleidigungen, und Übergegriffen, bis hin zu ableistischen Andersbehandlungen und Benachteiligungen. Diese intersektionalen Erfahrungen mit Diskriminierungen sind schmerzvoll, ärgerlich und schränken BIPOC auf vielen Ebenen ein. Entsprechend wird hier eine intersektionale Perspektive notwendig, da insbesondere BIWOC* von mehrdimensionalen Diskriminierungen betroffen sein können, aufgrund der ethnischen und sozialen Herkunft aber auch wegen der Hautfarbe, der Sprache, Geschlecht oder Behinderung.
Im Workshop werden wir folgende Fragen behandeln:
- Was ist Ableism und ableistische Diskriminierung?
- Wo und wie erlebe ich Ableism?
- Welche Bedeutung hat Ableism für mich in meiner Arbeit?
- Wie gehe ich mit intersektionalen Diskriminierungen von Ableism, Sexismus und Rassismus um bzw. wie möchte ich damit umgehen?
- Welche Handlungsstrategien habe ich entwickelt bzw. kann ich entwickeln?
- Welche Rechte habe ich im deutschen Antidiskriminierungs- und Gleichbehandlungsgesetz?
- Wie gehe ich rechtlich gegen solche Diskriminierungen vor?
- Wie sieht meine Vorstellung von einem besseren Arbeitsleben aus? Was brauche ich dafür?
Ziel des Workshops:
Vor diesem Hintergrund zielt der Workshop darauf ab, einen sicheren Raum (safer space) zu schaffen, um persönliches Kennenlernen und gemeinsam zu überlegen, welche Handlungsstrategien und Empowerment bei Erfahrungen mit Sexismus, Rassismus und Ableism für den intersektionalen Lebenskontext der Teilnehmenden zu entwickeln sind.
Exklusiv für BIW*OC und TIN*BIPOC
Wann: Mo, 12.12.2022 von 16.00-19.00 Uhr
Wo: Online
Sprache: Deutsche Lautsprache
Anmeldung: bei Ghasal (gf@biwoc-rising.org)
Robel Afeworki Abay positioniert sich als afro-deutscher und queer-feministischer Aktivist. Zurzeit promoviert er am Zentrum der Inklusionsforschung (ZfIB) der Humboldt-Universität zu Berlin. Zuvor studierte er Soziologie und Politikwissenschaften an der Addis Ababa University, Äthiopien und Cardiff University, Wales, UK sowie Soziale Arbeit an der Universität Kassel. Seit einigen Jahren beschäftigt er sich wissenschaftlich und politisch-aktivistisch mit den Themen: Rassismus & Ableism; Diversity & Intersectionality; Gender, Queer and Disability Studies; Partizipative Forschung; Intersectional Black Studies; Postkoloniale Theorien & Dekoloniale Ansätze. Er hat zahlreiche Antidiskriminierungsberatungen und Workshops zu den Themen Anti-Bias, Intersektionalität, Anti-Ableismus, Anti-Rassismus durchgeführt.